4. Reisebericht: Abstecher nach Griechenland

21. - 26. August 2025

Eine kleine Taverne am Strand, Tische und Stühle im Sand, blau-weiße Tischdecken und das endlose Meer… die meisten von uns denken jetzt an Griechenland. Das exakte Gegenteil dieser Bilder ist der Norden des Landes: Berge, Wälder, einsame Dörfer und Warnschilder vor Bären. Die Region Epiros hat so gar nichts mit dem klassischen Griechenlandbild gemeinsam und wir cruisen über kleine Landstraßen zu den Zagori-Dörfern im Pindos-Gebirge.
2023 wurden die traditionellen Dörfer und die der Berglandschaft angepasste Bauweise zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Bei einem Spaziergang durch die engen gepflasterten Gassen fühlen wir uns wie in einem Freilichtmuseum, was vielleicht auch daran liegt, dass wir fast immer alleine unterwegs sind.

  • Interessante Felsen am Weg zur Vikos Schlucht.

Die tiefste Schlucht der Welt -?!? Das hatten wir doch schon einige Male auf unseren Reisen. Doch die Vikos Schlucht gilt laut Guinnessbuch der Rekorde als tiefste Schlucht im Verhältnis Höhe zu Breite. Vom Aussichtspunkt ist der Blick in die Schlucht beeindruckend, aber mit dem Grand Canyon in den USA kann sie dann doch nicht mithalten.

Wir nennen sie die „Straße der Brücken“ denn viele schöne Bogenbrücken aus der osmanischen Zeit überspannen die Flussbetten entlang unserer Strecke.

Ioannina, die Hauptstadt der Provinz Epirus, soll einen Stopp wert sein, da die Altstadt noch nicht touristisch vermarktet ist. Das stimmt insoweit, dass es innerhalb der Stadtmauern weder Geschäfte noch Restaurants gibt und ausgerechnet hier wollten wir einmal zu Mittag in einer kleinen Taverne einkehren. Doch wir haben Glück und finden ein nettes kleines Lokal.
Ein antikes Theater das einst 18.000 Zuschauer fassen konnte liegt am Weg und das darf bei einem Griechenlandbesuch natürlich nicht fehlen.

  • Ruinen der Festung oberhalb der Stadt.
  • Mittagspause
  • Amphitheater bei Dodona.

Unser Abstecher in den Norden Griechenlands hat ein Ziel: die Meteora Klöster. Das Bild der Felsenlandschaft mit ihren bizarren Felsnadeln und den Klöstern „on top“ kennt wohl jeder Griechenlandurlauber und auch bei uns standen die Klöster auf "der Liste".
„Meteoros“ bedeutet so viel wie „auf schwindelnder Höhe“ schreibt unser Reiseführer und das beschreibt die plötzlich aus der Ebene aufragenden Sandsteinfelsen mit den alten Klöstern auf der Spitze sehr treffend. Entstanden sind die Felsen vor Millionen Jahren aus Sedimenten eines Binnensees. Erosion durch Wasser und Wind formte dann über lange Zeit die Felsen und schnitzte sie zu den säulenartigen Formen, die bis zu 400 Meter hoch sind.

Vermutlich im 11. Jahrhundert siedelten die ersten Einsiedler in Höhlen und auf den nahezu unzugänglichen Felsspitzen. Aus den Eremitagen entstanden die ersten Kapellen und im 14. Jhdt. wurde das erste Kloster gegründet. Die Einsamkeit und Unzugänglichkeit boten Ruhe und Schutz vor Überfällen und so entstanden insgesamt 24 Klöster, die nur über Leitern und Seilwinden zu erreichen waren.

Heute führt eine Panoramastraße zu den Klosteranlagen und wir können diese einzigartige Landschaft von verschiedenen Aussichtspunkten betrachten und finden trotz Hochsaison immer wieder einen Platz für unseren Toyo. Dann heißt es Treppensteigen - zumindest für Heike. Sechs Klöster sind heute noch bewohnt, die restlichen achtzehn Klöster wurden verlassen da sie entweder zu schwer zu erreichen sind oder wegen Einsturzgefahr nicht mehr genutzt werden können.

  • Seilwinde für den Lastentransport
  • Weinfass....

Pelze und Griechenland? Passt eigentlich nicht zusammen, doch das Städtchen Kastoria in Makedonien ist ein Zentrum des europäischen Pelzhandels und der Kürschnerei. Deshalb stoppen wir aber nicht in der hübschen Stadt, die malerisch auf einer Halbinsel im gleichnamigen See liegt. Wir wollen noch einmal griechisches Essen genießen und das Städtchen liegt an unserer Route.

  • Hübsche Klosteranlage am See.
  • Panoramaweg entlang des Sees
  • In der Altstadt.

Gerne wären wir noch weiter auf den Peloponnes gefahren, auch einige Tage relaxen am Strand bei einer kleinen Taverne hätte uns gut gefallen, doch das verschieben wir auf die nächste Südosteuropa-Tour. Jetzt geht es wieder in Richtung Heimat und wir starten die Rückreise.