2. Reisebericht: KwaZulu-Natal & eSwatini

4. - 18. Oktober 2022

Weniger als ein Kilometer von der Grenze zu Lesotho liegt die Camelroc Gästefarm spektakulär vor einer Felswand. Wir sind die einzigen Gäste des schönen Campingbereiches zu Füßen der Felsen und wie schon in Lesotho werden wir wieder herzlich empfangen und alles ist sehr entspannt. Wir quartieren uns für zwei Tage ein, lassen unseren Kurztrip auf das "Dach Afrikas" nachwirken, und machen einige schöne Spaziergänge.

Durch den Golden Gate Highlands Nationalpark geht es weiter Richtung Drakensberge.

Im Vergleich zu Lesotho sind die Bergstrecken in den Drakensbergen selbst für unseren Toyo entspannt zu bewältigen. Im Royal Natal Nationalpark mit seinem "Amphitheater", einer imposanten mehrere Kilometer langen Felswand, legen wir einen ersten Stop auf unserem Weg an die Küste ein.

Wieder ein unerwartet schöner Übernachtungsplatz im "Weenen Nature Reserve". Wir hatten auf einen netten Platz in der Natur gehofft und landen in einem kleinen Reservat mit Antilopen, Giraffen und lt. Besucherzentrum sogar Nashörnern. Die bekommen wir zwar nicht zu Gesicht, doch der kleine "Game Drive" macht Spaß und unser schöner Übernachtungsplatz im Reservat - ohne Zäune - gibt echtes "Afrika Feeling".

Zurück an der Küste möchte ich endlich meine "Lieblinge" sehen. Unser Reiseführer beschreibt sie als Sitzsäcke mit kurzen Beinen, die man jedoch nicht unterschätzen sollte. Und in der Tat sterben in Afrika mehr Menschen durch "Hippos" als durch Großkatzen oder Elefanten. Wir sind im iSimangaliso Wetland Park und buchen natürlich die "Hippo & Crocodile Tour". Zuvor machen wir eine schöne Rundfahrt entlang der Eastern Shore, dem Küstenstreifen zwischen dem riesigen Saint Lucia-See und dem Meer, der sich als Top-Wildbeobachtungsspot herausstellt.

  • Noch nicht ganz so gefährlich...
  • Und da sind sie....
  • Kudu ganz nah!
  • Und die Nummer 3 der "Big Five": Büffel
  • Auch näher als uns lieb ist...
  • Und die Nummer 4: ein Breitmaulnashorn

Im Mündungsgebiet des Lake Saint Lucia tummeln sich die Nilpferde, da die Wassertiefe nur etwas über einen Meter beträgt und sie daher völlig entspannt unter Wasser Pflanzen und Gras vom Boden fressen, kurz auftauchen zum Luft holen und wieder abtauchen können. Unser Bootsführer stellt uns die Hippo-Familie nahe der Bootsanlegestelle als die "Townies" vor, denn diese Nilpferde würden regelmäßig Abends in das Städtchen St. Lucia kommen. Somit sei ein Nachtspaziergang nicht zu empfehlen.

  • Fischadler

Hluhluwe-iMfolozi - der Park war für uns immer ein Highlight einer Südafrikareise. Wir sind sehr gespannt und quartieren uns direkt am Südeingang auf einem kleinen Campingplatz mit Blick auf die Hügel des Parks ein. Am Gate lernen wir, dass dies zwar der Südeingang ist, der Park aber auch um etwa das Doppelte gewachsen ist und ein riesiger "neuer" Bereich südlich unseres Eingangs integriert wurde. Offensichtlich haben die Bemühungen die natürlichen Migrationsrouten der Tiere wieder herzustellen Erfolge erzielt.

Mit 960 qkm hat der Park etwa ein Zwanzigstel der Größe des Krügerparks und ist uns insbesondere wegen seiner Nashörner in Erinnerung geblieben. Und auch fast 20 Jahre nach unserem letzten Besuch sind sie - oder schon die nächste Generation - toll zu beobachten.

Löwen sehen wir leider nicht und so beschließen wir ein weiteres "Game Reserve" zu besuchen, das unser Reiseführer als ein Highlight jeder Afrikareise bezeichnet. Mit 360qkm ist uMkhuze eher ein "kleines" Reservat, das vor über 100 Jahren zum Schutz der Nyala-Antilope gegründet wurde.
Die Zufahrt über eine Schotterpiste die man wohl Instand setzen wollte, aber bislang nur das Material abgeladen hat, gibt schon echtes Wildnis-Feeling.

  • Nyala Antilope

2014 wurden in dem Wildreservat erfolgreich Löwen wieder angesiedelt, doch sie bleiben für uns leider verborgen. Dafür sitzen wir fast eine Stunde in einem der Beobachtungsunterstände an einem Wasserloch und beobachten wie sich eine Nashornmama mit ihrem Jungen vorsichtig dem Wasserloch nähert, denn natürlich hat sie uns längst gewittert.

Königreich eSwatini

eSwatini - ein neues Land? Nein! König Mswati III. beschloß in 2018, dass sein Land von jetzt an eSwatini heißt, was lt. unserem Reiseführer Land der Swasi bedeutet. Er war der Meinung, dass Swaziland zu oft mit Switzerland verwechselt wurde und eSwatini außerdem auf den Namen vor der Kolonialzeit zurückgeht. Auch sonst ist der König allgegenwärtig und das liegt nicht nur daran, dass sein Bild in gefühlt jedem Raum hängt den wir betreten.
Bevor es mit den Tierbeobachtungen weiter geht, quartieren wir uns erst einmal auf einer schönen Kaffeefarm ein.

  • Unser Übernachtungsplatz
  • Kaffeeanbau
  • "Rondavels" für Gäste
  • Blühender Jacaranda Baum

Der Hlane Nationalpark gilt als "der" Wildpark in eSwatini und ist daher unser nächstes Ziel. Wir quartieren uns in dem fast leeren Campingbereich des Reservats ein und steuern statt der Rezeption erst einmal das Wasserloch an. So viele Nashörner haben wir zusammen noch nie gesehen, denn sie sind eigentlich Einzelgänger, doch hier scheinen sie weder die Artgenossen noch die Menschen vor dem kleinen Zaun zu stören.

Die Pirschfahrten durch den Park empfinden wir als nicht ganz so spannend, noch dazu sind die Wege so schmal, dass wir permanent an den Dornenbüschen entlang kratzen. Die Löwen sind in einem separaten Bereich des Reservats, dass nur mit einer geführten Tour erfahren werden darf. Dazu sind wir (noch) nicht bereit.

Eine vierspurige Schnellstraße führt uns entlang kleiner Dörfer in die Landesmitte und wir lesen nach, dass der Infrastrukturausbau einschließlich der Bau eines großen Flughafens den Tourismus ankurbeln soll. Abseits der Hauptstadt endet der Ausbau dann aber auch schon wieder und wir landen direkt auf einer Schotterpiste.
Zuvor stoppen wir im "Mlilwane Wildlife Sanctuary", das sich als landschaftlich schönes Reservat mit vielen Tieren sowie Wander-, Reitwegen und Mountainbike Trails entpuppt.

Denn die Tiere sind - mit Ausnahme der Krokodile - alles Pflanzenfresser. Schon von unserem Stellplatz aus haben wir einen tollen Blick auf Wiesen und Berge und beobachten die verschiedenen Antilopen und Zebras, die zum Teil völlig entspannt grasend an uns vorbeiziehen.

  • Traditionelle Bienenkorb-Hütten im Camp
  • Sibele Felsen - der 2. größte Monolith nach dem Ayers Rock

Über eine weitere Schotterpiste geht es durch Wälder und Berge auf landschaftlich toller Strecke zurück nach Südafrika. Nächstes Ziel: der Krüger Nationalpark.

  • Waldwirtschaft in den Bergen
  • Abenteuerliche Strecke zur Grenze nach Südafrika